Schloßbergmuseum

Schloßbergmuseum, Ostgiebel, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum

Das Chemnitzer Museum für Stadtgeschichte ist in einer der schönsten und besterhaltenen Klosteranlagen Sachsens untergebracht. Um 1135 ließ Kaiser Lothar auf einem Höhenzug über dem Chemnitz-Fluss ein Benediktinerkloster errichten, das bis in die Jahre der Reformation bestand. Seine erhalten gebliebene Gebäudesubstanz entstammt verschiedenen Bauphasen: Die romanische Südapsis gehört noch zum Gründungsbau (um 1150), der frühgotische Ostflügel zum ältesten steinernen Klostergebäude (1275), der Südflügel und die Kirche zur spätgotischen Bauphase unter den beiden letzten Äbten Heinrich von Schleinitz und Hilarius von Rehburg (1483–1539).

Kurfürst Moritz von Sachsen ließ die repräsentative Klosteranlage in den Jahren 1548–1549 zu einer Sommerresidenz in den Formen der Renaissance umbauen. Die beiden Säle im Obergeschoss legen davon noch heute eindrucksvoll Zeugnis ab. Spätere Kurfürsten nutzten das Schloss vorrangig als Sitz der Gebietsverwaltung und als Quartier für ihre sommerlichen Jagden.

In den Jahren 1929–1931 richtete die Stadt Chemnitz in den alten Räumen von Kloster und Schloss das Stadtgeschichtliche Museum ein, für das sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte der Name »Schloßbergmuseum« einbürgerte. 1979 mussten alle Museumsobjekte wegen Baufälligkeit des Gebäudes ausgelagert werden. Die beiden alten Klausurflügel wurden grundlegend saniert, die beiden abgerissenen in modernen Formen wieder aufgebaut.

Seit der Neueröffnung 1994/1995 beherbergt das alte Kloster- und Schlossgebäude wieder die umfangreichen Sammlungen zur Chemnitzer Stadtgeschichte, deren schönste Stücke aus Malerei und Plastik, historischen Textilien, Schmuck, Mobiliar sowie Gebrauchsgegenständen des 12. bis 20. Jahrhunderts in der ständigen Ausstellung Bildersaal Chemnitzer Geschichte zu sehen sind. Das Museum zeigt jährlich Sonderausstellungen zu kultur- und kunsthistorischen Themen.

In den rekonstruierten historischen Klosterräumen des Erdgeschosses (Kreuzgang, Refektorium, Kapitelsaal und Parlatorium) präsentiert die Ausstellung Gotische Skulptur in Sachsen die bedeutendsten Sammlungen sakraler Kunst im Freistaat. Mit den Arbeiten Hans von Cölns, des Meisters H.W. und dem Chemnitzer Heiligen Grab sind einzigartige Werke mittelalterlicher meißnisch-sächsischer Plastik und Tafelmalerei zu sehen. Die Ausstellung ist eine Kooperation der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit den Kunstsammlungen Chemnitz.

Für die Präsentation der umfangreichen Sammlung an Chemnitzer Steinfragmenten entstand in den 1990er Jahren in der öffentlich zugänglichen Parkanlage vor dem Schloßbergmuseum das Lapidarium. Die Ausstellung in dem modernen Flachbau mit seinen gläsernen Schauseiten präsentiert die wichtigsten Chemnitzer Portale und andere Architekturfragmente, Grabmalstafeln und Skulpturen aus Mittelalter, Renaissance und Barock. Nachts werden die stillen Zeugnisse früherer Steinmetzkunst beleuchtet.

Zum Schloßbergmuseum gehört außerdem Sachsens kleinste Burg, die Burg Rabenstein.

Das Schloßbergmuseum in Deutscher Gebärdensprache:

Wegbeschreibung Wegbeschreibung

Galerie

Schloßbergmuseum, Ostgiebel, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Schloßbergmuseum, Ostgiebel
Schloßbergmuseum und Schloßkirche, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/László Tóth
Schloßbergmuseum und Schloßkirche, Chemnitz
Schloßbergmuseum, Ostflügel des Kreuzgangs, um 1290/1300, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/László Tóth
Schloßbergmuseum, Ostflügel des Kreuzgangs, um 1290/1300
Heiliges Grab aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1480/1520, Holz, farbig gefasst und vergoldet, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Heiliges Grab aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1480/1520
Schloßbergmuseum, Blick in die Dauerausstellung »Gotische Skulptur in Sachsen«, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Schloßbergmuseum, Blick in die Dauerausstellung »Gotische Skulptur in Sachsen«
Schloßbergmuseum, Refektorium, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Schloßbergmuseum, Refektorium
Das Lapidarium am Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Das Lapidarium am Schloßbergmuseum
Im Lapdidarium ausgestellte Architekturfragmente, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Im Lapdidarium ausgestellte Architekturfragmente
Im Lapdidarium ausgestellte Architekturfragmente, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Im Lapdidarium ausgestellte Architekturfragmente
Im Lapdidarium ausgestellte Grabmonumente, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Im Lapdidarium ausgestellte Grabmonumente
Vesperbild aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1370, Porphyrtuff, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Vesperbild aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1370
Meister HW, Trauernde Muttergottes aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1503, Holz, Reste der ursprünglichen Fassung und Vergoldung, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Meister HW
Trauernde Muttergottes aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1503
Chronos vom Epitaph Salomon Siegel aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1696, Holz, farbig gefasst, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Chronos vom Epitaph Salomon Siegel aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1696
Walzenkrüge, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Fayence, Zinnmontierung, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Walzenkrüge, 2. Hälfte 18. Jahrhundert
Christian August Thieme, Walzenkrug, um 1781, Zinn, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Christian August Thieme
Walzenkrug, um 1781
Bildtapete mit römischer Ruinenstaffage, um 1770/1810, Öl auf Leinwand, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Bildtapete mit römischer Ruinenstaffage, um 1770/1810
Bildnis eines mazedonischen Baumwollhändlers, um 1780/1800, Öl auf Leinwand, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Bildnis eines mazedonischen Baumwollhändlers, um 1780/1800
Chemisenkleid, um 1800, Seide, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Chemisenkleid, um 1800
Alfred Kunze (1866–1943), Blick auf den Königsplatz, 1909, Öl auf Hartfaser, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Alfred Kunze (1866–1943)
Blick auf den Königsplatz, 1909
Mathieu Molitor (1873–1929), Tafelaufsatz, um 1910, Silber, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Mathieu Molitor (1873–1929)
Tafelaufsatz, um 1910
Peter G. Güttler, Medaille Stefan Heym, 2000, Weißmetall, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
Peter G. Güttler
Medaille Stefan Heym, 2000

Ausstellungen

Heiliges Grab aus der Jakobikirche, Chemnitz, um 1480/1520, Holz, farbig gefasst und vergoldet, Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt
21. Jun 2009 – 1. Jan 2050
Gotische Skulptur in Sachsen
August Friedrich Reichel, Ansicht der Kattundruckerei Pflugbeil/Clauß, Detail, 1839, Foto: Volker Schriever
26. Mai 2024 – 29. Sep 2024
In Stein gemeißelt
Kattundruckerwerkzeuge und –produkte, Chemnitz um 1800, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/May Voigt
23. Jun 2024 – 24. Nov 2024
Zwischen Zunft und Fabrik
Paul Wolff, Blick vom Jakobikirchturm über das Chemnitzer Stadtzentrum in Richtung Sonnenberg, um 1905, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Nachlass Paul Wolff)
20. Nov 2024 – 2. Mrz 2025
Der Fotograf Paul Wolff

Besucherinformationen

Öffnungszeiten

Di, Do–So, Feiertag 11–18 Uhr
Mi 14–21 Uhr
24.12. & 31.12. geschlossen

 

Adresse und Kontakt

Schloßberg 12, 09113 Chemnitz
T +49 (0)371 488 4520, F +49 (0)371 488 4599
schlossbergmuseum@stadt-chemnitz.de

Eintrittspreise

6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Am ersten Freitag im Monat ist der Eintritt frei.
Für Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres sowie für Schüler:innen, Studierende der TU Chemnitz, Chemnitzpass-Inhaber:innen und Betreuer:innen von Schwerbehinderten ist der Eintritt ins Museum immer kostenfrei.
Weitere Informationen zu Eintrittspreisen, Ermäßigungen, Gruppentarifen und Kombitickets für mehrere Museen der Kunstsammlungen Chemnitz entnehmen Sie bitte der Entgeltordnung.

 

Museumsshop

Publikationen, Postkarten, Plakate und sonstige Museumsartikel sind an der Museumskasse erhältlich.
Bestellungen richten Sie bitte an service.kunstsammlungen@stadt-chemnitz.de oder an die Faxnummer +49 (0)371 488 4498. Nutzen Sie hierfür bitte unser Bestellformular.